Übergang von der Grundschule zum Gymnasium
Die Erprobungsstufe umfasst die Klassen 5 und 6.
In der Anfangszeit ist es im besonderen Maße das Ziel der Lehrerinnen und Lehrer am Gymnasium Heepen, den Kindern den Übergang von der Grundschule zum Gymnasium zu erleichtern.
Die neuen Schülerinnen und Schüler werden mit einem Begrüßungsfest (jeweils am letzten Freitag vor den Sommerferien) in unsere Schulgemeinde eingeführt und lernen bereits an diesem Tag ihre zukünftigen Mitschülerinnen und Mitschüler sowie ihre Lehrerinnen und Lehrer kennen.
An den ersten vier Tagen findet am Gymnasium Heepen für die neuen Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen noch kein Unterricht nach Stundenplan statt. Vielmehr soll den Kindern im Rahmen eines viertägigen Einführungsprojektes Orientierungssicherheit an der neuen Schule vermittelt werden.
Auf dem „Stundenplan“ des Projektunterrichts stehen
- Kennenlernen (Kennenlernspiele, Partnerinterviews, Steckbriefe)
- Gemeinsames Singen
- Zusammenleben in der Schule (Hausordnung; Klassenordnung: Wie können wir freundlich und friedlich miteinander umgehen; Klassenämter)
- Einrichtung im Klassenraum (Tischordnung, Basteln einer Stundenplanübersicht für den Klassenraum, Raumgestaltung)
- Orientierung im Schulgebäude und in den Pausenbereichen auf dem Schulgelände (unter anderem durch eine Schulrallye) sowie in Bezug auf den Schulweg
Einführung in den Ganztagsbetrieb an einem langen Schultag (gemeinsames Mittagessen, Mittagspause im Schülertreff)
Arbeitsorganisation und -techniken (Arbeit mit dem Schuljahresplaner, Bücherausgabe, Anlegen von Arbeitsmappen und Heften, Tipps zur Heftführung)
Während des Projekts werden die 5. Klassen vom jeweiligen Klassenleitungsteam betreut.
In der Folgezeit wird der Kontakt der Kinder untereinander und zu ihrer Klassenlehrerin oder ihrem Klassenlehrer als wichtiger Bezugsperson gestärkt durch die Klassenprojektstunde.
Die Klassenprojektstunde ist eine – im Rahmen des Ganztagsbetriebs eingerichtete – wöchentliche Doppelstunde bei der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer. Die Klassenprojektstunde dient ausdrücklich nicht fachlichen Zielen, sondern dem Erziehungsauftrag unserer Schule und rückt das soziale Lernen in den Mittelpunkt. Dabei wird unter anderem auf bewährtes Material aus dem Lions-Quest-Programm „Erwachsen werden“ zurückgegriffen.
Neben dem Gespräch über aktuelle Probleme in der Klasse dient die Klasseprojektstunde also im besonderen Maße der
- Schaffung von Selbstsicherheit und Selbstvertrauen bei den Kindern,
- Selbstorganisation der Kinder (z.B. im Zusammenhang mit einem Klassenrat),
- Äußerung von Wünschen und Bedürfnissen,
- Umsetzung von Vorschlägen unter Berücksichtigung der Schulgemeinschaft,
- Klärung und Lösung von auftretenden Konflikten und Spannungen,
- allgemeinen Förderung im Bereich von Lernmethoden.
Das durch den Kunstunterricht begleitete Projekt „Ich-Bilder“, mit denen sich die Kinder in verschiedenen Lebensbereichen ihren Mitschülerinnen und Mitschülern vorstellen, ist ein mögliches Projekt im Bereich des sozialen Lernens.
Der weiteren Förderung der Klassengemeinschaft dienen Klassenfeste, gemeinsame Wandertage und die fünftägige Klassenfahrt, die zu Beginn des zweiten Halbjahres zum Schulbauernhof in Ummeln führt.
In den verschiedenen Fächern der Jahrgangsstufen 5 und 6 werden die Kinder schrittweise an die fachspezifischen Arbeitsweisen herangeführt.
Fächerübergreifend werden die Schülerinnen und Schüler geschult – im Sinne von „Hilfe zur Selbsthilfe“ – in eintägigen Methodenprojekten oder -phasen zu den Themen
- Wie gestalte ich meinen Arbeitsplatz?
- Wie organisiere ich die Erledigung der Lernaufgaben?
- Wie kann ich mich sinnvoll auf Klassenarbeiten vorbereiten?
- Wie kann ich in Texten Wichtiges markieren und strukturieren sowie Textinhalte präsentieren?
Diese Methodenprojekte haben jeweils Einführungsfunktion; die Inhalte werden in den Klassenprojektstunden (s.o.) oder im Fachunterricht aufgegriffen.